Da sind drei Kinder ehemaliger ZwangsarbeiterInnen in Stuttgart zu Gast, die endlich, 64 Jahre nach der Kapitulation Hitlerdeutschlands, in die Stadt eingeladen werden, in der ihre Eltern für die deutsche Industrie und Landwirtschaft jahrelang schuften mussten und ihre Gesundheit oder ihr Leben verloren. Die Firmen, bei denen sie eingesetzt waren, verdienten an ihnen Milliarden (in heutigem Wert) und bauten auf dem Rücken der aus ganz Europa hergeschleppten Sklaven ihre Nachkriegsaufstieg und ihren heutigen Reichtum auf. Die Opfer werden mit 3.000 Euro abgespeist – sofern sie es überhaupt erlebten. Das ist die eine, unsere gesellschaftliche Schande… und dass die gastgebende Stadt Stuttgart mit den BesucherInnen nach Leonberg fahren muss, weil sie kein eigenes NS-Dokumentationszentrum … besitzt, in der das Schicksal der ZwangsarbeiterInnen und anderer Opfergruppen dargestellt wird. Und natürlich auch die Nachkriegs“karriere“ der TäterInnen + Täterfirmen. Höchste Zeit, dass sich das ändert. Die ex-Gestapo-Zentrale Dorotheenstraße 10 (Hotel Silber) wäre das geeignete Gebäude dafür meint Ebbe Kögel