Neue Atomreaktoren aus Baden-Württemberg? Karlsruhe – Das Spinnennetz der Atomforschung

Mi, 25. Juni 2014, 19:30 Uhr - 21:00 Uhr
Staatsarchiv Ludwigsburg, Arsenalplatz 3, 71638 Ludwigsburg
Veranstalter: BI AntiAtom Ludwigsburg
Wichtiges:

Bildvortrag mit Harry Block
Energie- und atompolitischer Sprecher des BUND Mittlerer Oberrhein

Das Karlsruher Institut für Technologie Nord (ehemals Kernforschungszentrum) und seine Verflechtungen deutscher und europäischer Atomforschung früher und heute. Sein Zusammenwirken mit AREVA und dem Europäischen Institut für Transurane bei der Entwicklung der Atomreaktoren der 4. Generation. Partitioning und Transmutation.

Inmitten eines Waldgebietes, etwa 10km vom Stadtzentrum Karlsruhes entfernt, liegt der Atomforschungs-Komplex, in dem das KIT-Nord, die Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK), der noch abzureißende Schnelle Brüter Karlsruhe und das Europäische Institut für Transurane (ITU mit allein 370 MitarbeiterInnen) angesiedelt ist. Auf dem 2,5 Quadratkilometer großen, massiv eingezäunten Gelände arbeiten heute insgesamt rund 3.500 Menschen. Davon rund 400 nur in der Atom- und Fusionsforschung. Dort befindet sich das größte oberirdische Zwischenlager für schwach- und mittelaktiven Atommüll (rund 120.000 Fässer).

Das Atomzentrum Karlsruhe hat aufgrund seines Umgangs mit großen Mengen radioaktiven Materials natürlich immer besondere Anstrengungen geleistet, um die Gefahr und Brisanz dieser Anlagen herunterzuspielen und mit gezielten öffentlichkeitwirksamen Maßnahmen dafür zu sorgen, dass es in der Bevölkerung ruhig bleibt. Neben Plutonium wird mit weiteren radioaktiven Stoffen wie Uran und Thorium hantiert. Das ITU erhielt im letzten Jahr eine Genehmigung der grün-roten Landesregierung zum Neubau einer Anlage, die vor allem der Brennstoffentwicklung für die neuen Reaktortypen der 4. Generation dienen wird. Der Kamin wird die Umgebung nicht nur mit Plutonium kontaminieren. Es gibt eine „Umgangsgenehmigung“ für 80 kg Plutonium, 1.000 kg Uran etc., d.h. diese Mengen dürfen in Karlsruhe höchstens vorhanden sein. Aber die weitergegebenen und verarbeiteten Mengen dürfen sich ständig erneuern. Letztlich ein Persilschein eines grünen Umweltministers für die Fortsetzung der europäischen und auch weltweiten Atomwirtschaft unter dem Deckmantel der Sicherheitsforschung.

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