Glockenkelter, Hindenburgstr. 43, 71394 Kernen
Veranstalter: Allmende Stetten, David-Pfeffer-Geschichtswerkstatt
Genau vor 100 Jahren, am 26. April 1925, wurde Paul von Hindenburg (Jahrgang 1847), der ehemalige Generalfeldmarschall und Chef der Obersten Heeresleitung des Deutschen Heeres im 1. Weltkrieg, zum zweiten Reichspräsidenten der noch jungen Weimarer Republik gewählt.
Als eine seiner ersten Amtshandlungen nach seiner Wiederwahl im April 1932 ernannte er am 30. Januar 1933 Hitler zum Reichskanzler. Am 1. Februar 1933 löste Hindenburg den Reichstag auf und unterzeichnete mehrere Notverordnungen, mit denen die Presse- und Meinungsfreiheit eingeschränkt und die Grundrechte aufgehoben wurden. Schon davor, in seiner ersten Amtszeit, hatte er mit der ihm gegebenen diktatorischen Macht den Abbau von Demokratie und sozialen Rechten betrieben.
Während in der früheren Geschichtsschreibung der betagte Reichspräsident als Tattergreis dargestellt wurde, der nicht mehr genau wusste, was er tat, wissen wir spätestens seit dem Standardwerk des Stuttgarter Geschichtsprofessors Wolfram Pyta „Hindenburg“, das er im März 2008 in Stetten vorstellte. Darin belegt er, dass Hindenburg am Ende der Weimarer Republik eine aktive und entscheidende Rolle beim Weg in die Diktatur spielte, durch die Bildung einer reaktionären Einheitsfront von Rechtskonservativen und NSDAP.
In seinem Vortrag stellt Erhard Korn den Ablauf der damaligen Ereignisse dar, verbunden mit der Frage, ob es heute noch gerechtfertigt ist, eine Straße in Stetten nach Hindenburg zu benennen. Auch vor dem Hintergrund, dass Hindenburg als oberster Heeresführer für den Tod von Millionen Soldaten im 1. Weltkrieg verantwortlich war, weil er sich weigerte, die deutsche Niederlage anzuerkennen und einen Waffenstillstand zu schließen.
Erhard Korn, Jahrgang, geb. 1951, studierte Politikwissenschaft, Germanistik und Geschichte. Er arbeitete in der Lehrerbildung, als Schulleiter einer Gemeinschaftsschule und innerhalb der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).
Im Mai 2014 war er schon mal mit einem Vortrag über die Gemeinschaftsschule in Stetten zu Gast.
Eine Veranstaltung der Allmende mit der David-Pfeffer-Geschichtswerkstatt
Mit freundlicher Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Eintritt frei