Delphi Kino, Tübinger Straße 6, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Cinelatino Stuttgart, terre des hommes Stuttgart
Brennende Metro-Stationen, Massendemonstrationen, Polizeigewalt: Soziale Proteste beherrschen seit Herbst 2019 die Berichterstattung über Chile in den internationalen Medien. Ausgelöst durch die Erhöhung der U-Bahn-Preise hat sich eine Protestbewegung mit breiter Basis in der Bevölkerung formiert, die sich für eine umfassende Erneuerung des Sozial- und Wirtschaftssystems und für eine Verfassungsreform einsetzt. Trotz positiver Wirtschaftsentwicklung seit Ende der Pinochet-Diktatur wird Chile geprägt von starker Armut und großer sozialer Ungleichheit aufgrund der Privatisierung essentieller Bereiche des öffentlichen Lebens: Bildung, Wasserrechte und Wohlfahrtsstaat. Verschärft wird diese Situation derzeit noch durch die Corona-Pandemie.
Der Themen-Nachmittag Chile befasst sich mit den sozialen Protesten und ihren Ursachen. Weitere Themen sind die wiedererstarkende Frauenbewegung und die Wasserrechtsproblematik, die in Teilen des Landes zu existenzbedrohender Wasserknappheit geführt hat. Für den 25. Oktober 2020 plant Chile ein Referendum über eine neue Verfassung. Welche Chancen und Risiken ergeben sich dadurch für das Land?
Nach einem Vortrag und Kurzfilmen zu den aktuellen Protesten und zur Wasserrechtsproblematik wollen wir darüber mit der Politikwissenschaftlerin und Dozentin an der Hochschule Reutlingen, Paloma González Bosque und dem Geographen und Sozialwissenschaftler Cesar Leal Soto diskutieren.
In Zusammenarbeit mit der terre des hommes-Arbeitsgruppe Stuttgart
Verschlagwortet mit: Chile, Lateinamerika