Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof, Büchsenstraße 33, 70173 Stuttgart
Veranstalter: Konrad-Adenauer-Stiftung, Evang. Bildungszentrum Hospitalhof
Im Rahmen der Schwerpunktreihe: Von Mauern und Menschen. Themenreihe zu »30 Jahre Mauerfall«
Über kein Land der Welt ergießt sich so viel Spott wie über Nordkorea, das mit seinen auf den ersten Blick roboterhaften Bewohnern und einem anachronistischen Kommunismus, der überall sonst ausgestorben ist, bizarr und befremdlich auf uns wirkt. Zwischen Propaganda, Arbeitslagern und Diktatorenkult scheint das isolierte Land weltfremd und entrückt. Doch in der gegenwärtigen Lage zwischen Wiederannäherung und Drohgebärden stellt sich drängender denn je die Frage, was den Machthaber Kim Jong-un antreibt und wie er tickt. Hat der Diktator das Zeug zum pragmatischen Reformer, der sein Volk in bessere Zeiten führt? Oder ist er nichts als der Maoist mit Betonfrisur, dem eine veraltete, menschenfeindliche Ideologie über die praktische Vernunft geht?
Kim Jong-un muss sein Land öffnen, wirtschaftlich reformieren und sich klar wegbewegen von der brutalen Repressionspolitik seiner Vorgänger und seiner eigenen bisherigen Amtsjahre. Die Alternative ist ein Rückfall in die dunkelsten Zeiten Nordkoreas, in der Hungersnöte und die Angst vor Denunziation den Alltag beherrschten und der die Aussicht auf Freiheit für die von der Welt abgeschnittenen Menschen in unerreichbare Ferne rücken lässt.
Zeitgeschichte aus einem Land vor unserer Zeit.
Buchtipp: Martin Benninghoff: Der Spieler. Wie Kim Jong-un die Welt in Atem
Martin Benninghoff ist Politikwissenschaftler und Journalist, Nachrichtenchef bei »FAZ.NET« sowie Autor der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. Schreibt seit 2010 über die koreanische Halbinsel und hat Nordkorea mehrmals ausgiebig bereist.
Kostenbeitrag entfällt, keine Anmeldung erforderlich
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