„Vergessene Geschichte“ – Berufsverbote und politische Verfolgung in der Bundesrepublik Deutschland

Do, 27. Oktober 2016, 16:00 Uhr
Kreismedienzentrum Böblingen, Parkstraße 16, 71034 Böblingen
Veranstalter: DGB, GEW & ver.di
Wichtiges:

Bei der Finissage am 27.10.2016 um 16.00 Uhr im Kreismedienzentrum Böblingen kommen als Gewerkschaftler vom ver.di Bezirk Stuttgart Cuno Hägele und Klaus Beer (84) zu Wort. Klaus Beer lebt in Leonberg, ist Richter im Ruhestand, und war ehemals Mitglied der Gewerkschaft ÖTV, dann der Neuen Richtervereinigung. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von Norbert Füssinger und Volker Mall.

Ende der 1960er Jahre stellten sich westdeutsche Politikerinnen und Politiker die Frage, wie die Massenproteste an Universitäten und in Betrieben eingedämmt werden könnten. Besonders fürchteten die staatlichen Organe, dass eine neue linke Studentengeneration in staatliche Strukturen einsickern und diese von innen verändern könnte. Eine 1971 eingesetzte Bund-Länder-Arbeitsgruppe diskutierte Möglichkeiten, linke Kritiker aus dem Öffentlichen Dienst fernzuhalten. Auf Grundlage dieser Vorarbeiten verabschiedete die Konferenz der Ministerpräsidenten der den so genannten Radikalenerlass.

Mehr als 10.000 Berufsverbotsverfahren wurden eingeleitet, etwa 2.250 Bewerberinnen und Bewerber nicht eingestellt und 256 Beamtinnen und Beamte entlassen.
Auf 18 Schautafeln wird exemplarisch dokumentiert wie seit der Weimarer Verfassung bis heute politische Verfolgung stattfinden kann.

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.

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