Staatsarchiv Ludwigsburg, Arsenalplatz 3, 71638 Ludwigsburg
Veranstalter: Förderverein Zentrale Stelle in Verbindung mit dem Staatsarchiv Ludwigsburg
Regie: Elem Klimov, Buch: Elem Klimov und Ales Adamowitsch, Russisch mit deutschen Untertiteln
Einer der radikalsten Antikriegsfilme der Kinogeschichte: Elem Klimow, Filmemacher der Perestroik-Ära, zog alle Register naturalistischer Darstellung und künstlerischer Gestaltung. Die Handlung zeigt wenige Tage im Leben des Jugendlichen Fljora im März 1943 in Weißrussland.
Historischer Hintergrund sind die Massenmorde, die von Einsatzgruppen der Sicherheitspolizeit und der SS verübt wurden (besonders berüchtigt: die „SS-Sondereinheit Dirlewanger“). Der Film aus der Perspektive des Jugendlichen ist allerdings keinesfalls eine Dokumentation, sondern eine Parabel von der Brutalität, die Menschen im Krieg anderen Menschen und auch der Natur antun, und von den unheilbaren Wunden in den Seelen der Überlebenden. Geschehen, Kameraführung, Musik und Geräusche setzen Zuschauer und Zuschauerinnen dem Horrotrip aus, den Fljora erlebt.
Der Junge schließt sich Partisanen an, um ein patriotisches Abenteuer zu erleben. Statt dessen wird er in kürzester Zeit zu einem gebrochenen alten Mann. Ein Kritiker schrieb: „Keine leichte Kost, sondern ein erschütterndes Meisterwerk, das man vielleicht nicht mehrmals sehen will, aber einmal gesehen haben sollte.“