Staatsarchiv Ludwigsburg, Arsenalplatz 3, 71638 Ludwigsburg
Veranstalter: BI AntiAtom Ludwigsburg
Vortrag und Diskussion mit
Ursula Schönberger
Projekt atommüllreport.de
Rostende Fässer in Karlsruhe, ein Reaktordruckbehälter in Jülich, der so stark strahlt, dass ein eigenes Zwischenlager für ihn gebaut wurde, zahlreiche neue Zwischenlager mit ungewisser Betriebszeit, 1.900 Altstandorte des Uranabbaus in Thüringen und Sachsen, von denen nur ein Bruchteil saniert wird, Hausmülldeponien, auf denen „freigemessener“ Atommüll lagert. – Erst wenn man sich konkret mit den Standorten beschäftigt, an denen Atommüll produziert wird oder lagert, wird deutlich, dass die Atommüllprobleme in Deutschland weitaus größer sind, als von der Öffentlichkeit gemeinhin wahrgenommen wird.
Derzeit debattiert eine Kommission des Deutschen Bundestages über die Suche nach einem Standort für hochradioaktive Abfälle. Gleichzeitig bemerkt die Bundesregierung, dass weitaus mehr und ganz anderer Atommüll anfällt, als sie bisher gedacht hatte. Weil sich die Kommission jetzt auch noch um diesen Müll kümmern soll, kommt es zum offenen Streit zwischen ihr und dem Bundesumweltministerium. Ein seriöser Umgang mit den gefährlichen Hinterlassenschaften der Atomenergie, die noch viele Generationen belasten werden, sieht anders aus.
Bürgerinitiativen und Verbände wollen die Diskussion über den langfristigen Umgang mit Atommüll vom Kopf auf die Füße stellen. Deshalb haben sie eine 272-seitige Bestandsaufnahme des Atommülls in der Bundesrepublik Deutschland vorgelegt.
Auf unsere lokalen Probleme mit dem radioaktiven Müll auf den Deponien im Kreis Ludwigsburg werden wir auch eingehen.
Ursula Schönberger, Politikwissenschaftlerin und Leiterin des Projektes atommüllreport.de, stellt den Bericht vor, erläutert, warum ein völliger Neustart in der Atommülldebatte notwendig ist und warum es diesen bisher nicht gibt.
Das Staatsarchiv ist ca. 5 Gehminuten oder 1 Bushaltestelle vom Bahnhof Ludwigsburg entfernt (Richtung Innenstadt).