Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter & Stadtmuseum
Hegels Studienjahre von 1788 bis 1793 fallen in eine politisch wie philosophisch äußerst bewegte Zeit – am 14. Juli 1789 beginnt die Französische Revolution mit dem Sturm auf die Bastille, am 26. August desselben Jahres beschließt die Nationalversammlung in Paris die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, 1792 kommt es nach der Schlacht von Valmy, an welcher Hegel in seiner Jugend ‚das größte Interesse genommen‘, zur Errichtung der Ersten Französischen Republik und 1793 übernahmen die Jakobiner die Macht. In diesen Jahren publiziert Kant seine „Kritik der praktischen Vernunft“ (1788), die „Kritik der Urteilskraft“ (1790) und schließlich 1793 die Schrift „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“. Am Tübinger Stift entstand eine für die Philosophie außerordentliche Konstellation, die wohl nur mit Jena um 1800 zu vergleichen ist: Das Zusammenwirken des ‚göttlichen Dreiecks‘ Hölderlin, Schelling und Hegel, das im Winter 1790 die hochkarätigste Studentenbude der Geschichte bewohnte – ein einmaliger Glücksfall, eine Sternstunde europäischer Geistesgeschichte.
Klaus Vieweg ist Professor für Philosophie in Jena. – Zahlreiche Veröffentlichungen zu Hegel, u.a. „Hegel aus heutiger Sicht“ (2004), „Hegels Phänomenologie des Geistes“ (2008), „200 Jahre Hegels Wissenschaft der Logik“ (2014). – Klaus Vieweg arbeitet derzeit an einer neuen Hegel-Biographie, die zu Hegel 250. Geburtstag erscheinen wird.