Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter
Vielleicht wurde Hegel durch seine genialen Jugendfreunde Hölderlin und Schelling dazu angestachelt, etwas höchst Originelles und Einzigartiges zu schaffen – ein philosophisches Kunstwerk: „Die Phänomenologie des Geistes“. Das Buch erinnert bald an ein Epos von den Irr- und Abenteuerfahrten des Geistes, dann wieder an eine Tragödie, in der die besonderen Geisteshelden die Bühne betreten und ihren Untergang finden, dann wieder erscheint es als ein Satyrspiel, als ein Mummenschanz, als ein „bacchantischer Taumel, in dem kein Glied nicht trunken ist.“
Am komischsten und frivolsten ist wohl das Kapitel, in dem Hegel sich mit der Schädellehre seiner Zeit auseinandersetzt, mit der Ansicht, dass der Geist als ein konkretes, sinnliches Ding existiere: als Gehirn bzw. als Schädelknochen. Die Argumente mit denen Hegel diese Ansicht vernichtet, lassen sich direkt auf die heutige Neurobiologie anwenden, bei der einzelne Vertreter in modernisierter Form das gleiche behauptet wie die alte Schädellehre: dass nämlich der Geist das Gehirn ist, ein materielles Gebilde von Nervenzellen.
Frank Ackermann initiierte und leitet die Veranstaltungsreihen „Philosophisches Café im Hegelhaus“, „Der literarischer Abend im Hegelhaus“ und „Philosophie im Lapidarium“.