Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts geriet die Grundlagenforschung der Mathematik in eine Krise. Der bedeutende deutsche Logiker und Mathematiker Gottlob Frege versuchte in seinem Buch „Grundgesetze der Arithmetik“ die Mathematik auf rein logische Grundsätze zurückzuführen. Bertrand Russel, Philosoph und Mathematiker aus England, entdeckte jedoch im Jahre 1902 einen logischen Widerspruch in Freges Überlegungen. Philosophen und Mathematiker versuchten nun in den folgenden Jahren das Problem zu lösen. Russel unterschied verschiedene Sprachebenen (Logizismus), der deutsche Mathematiker David Hilbert versuchte einen axiomatischen Aufbau (Formalismus) und der holländische Mathematiker Luitzen Egbertus Jan Brouwer eine Rückführung auf den ursprünglichen Zählprozess (Intuitionismus). Die Krise eskalierte jedoch 1920 zu einem „Grundlagenstreit“, als der bedeutende Hilbert-Schüler Hermann Weyl in das Lager von Brouwer wechselte. Vorwürfe und gegenseitige Unterstellungen wurden geäußert. Sogar von einem intuitionistischen „Putschversuch“ (Hilbert) war die Rede und Albert Einstein sprach despektierlich von einem „Krieg zwischen Fröschen und Mäusen“. Dennoch liegen den drei Richtungen tiefgreifende philosophische Sichtweisen zugrunde, die bis in die Scholastik (Universalienstreit) und Antike (Platonismus) zurückverfolgt werden können.
Hartwig Mager studierte Mathematik, Physik und Philosophie. Danach war er bis zu seiner Pensionierung im Schuldienst tätig.
Kostenbeitrag: je 8 Euro
incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf