Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter
Für unser modernes Selbstverständnis als Personen ist die Idee von Autonomie zentral – wir verstehen uns als unter einem eigenen Gesetz der Vernunft stehend, und begreifen so, wie wir zugleich freie und sittliche Wesen sind. Für unser modernes Selbstverständnis als Personen ist aber auch die Idee unverzichtbar, dass wir keine isolierten sozialen Atome sind, sondern „immer schon gesellschaftliche Wesen“: Wir verstehen uns selbst im Umweg über Andere und im Umweg über die gemeinsame Lebenspraxis, der wir faktisch unterstehen.
Es scheint, als bestehe zwischen beiden modernen Leitideen eine fatale Spannung – und tatsächlich folgten einflussreiche Debatten notorisch dem Bedürfnis, diese Spannung aufzulösen – und Freiheit auf Gemeinschaft zu reduzieren, oder umgekehrt Freiheit gegen Gesellschaft lichkeit auszuspielen. Diesem Bedürfnis muss man aber nicht nachgeben – im Gegenteil: Die Spannung von Freiheit und Sozialität, von Autonomie und Anerkennung, ist nicht das Problem, sondern das Wesensmerkmal und Aufgabe moderner Subjektivität.
Jan Müller, geb. 1979, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der TU Darmstadt, wo er zu Problemen im Spannungsfeld von Handlungs-, Rechts- und Sprachphilosophie forscht und dazu besonders gern bei Aristoteles, Hegel, Marx und Wittgenstein Rat sucht.
Kostenbeitrag: je 8 Euro
incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf