Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter
Zeit seinen Lebens beschäftigte sich Goethe mit ökonomischen Theorien, wie er auch als Mitglied es Weimarer Consiliums mit der Praxis des Finanz-, Steuer- und Haushaltswesens zu tun hatte. Hier drängte er u.a. auf Verminderung der Militärausgaben, um den Haushalt auszugleichen.
In seinem dichterischen Werk entwarf er ökonomische Visionen, die das späte 19. und das frühe 20. Jahrhundert übersah. Insbesondere wurde das Schreckensbild des Kapitalismus, wie es der „Faust II“ enthält, ignoriert: Der Kaiser druckt Papiergeld, ohne zu wissen, was er tut; nur der Narr ahnt die Inflation und flieht in Sachwerte, Faust aber betreibt das hybride Großprojekt eines Deichbaus, womit er sich sein eigenes Grab schaufelt; und Mephisto resümiert: „Krieg, Handel, Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen.“ Demgegenüber stehen Goethes positive Visionen im „Wilhelm Meister“ und in der „Italienischen Reise“.
Der Vortrag gibt einen Überblick über Goethes ökonomisches Handeln und Denken.
Prof. Dr. Bertram Schefold, geb. 1943 in Basel, seit 1974 Professor für Wirtschaftstheorie an der Goethe Universität Frankfurt. – Zahlreiche Veröffentlichungen und Auszeichnungen.
Kostenbeitrag: je 8 Euro
incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf