Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter
ca. 10mal (bis Weihnachten)
Emil du Bois-Reymond: Ignorabismus oder „Über die Grenzen des Naturerkennens“ mit Frank Ackermann
Der Physiologe Emil du Bois-Reymond hielt vor 150 Jahren seine sogenannte Ignorabimus-Rede, die eine bis heute anhaltende philosophische Debatte auslöste. Schon dadurch ist sie eine der außergewöhnlichsten Reden, die je von einem Naturwissenschaftler gehalten wurde. Hinzu kommt, dass sie in meisterhafter Prosa geschrieben ist und Du Bois-Reymond, die verschiedensten philosophischen Positionen in Betracht zieht.
Zum Inhalt:
Du Bois-Reymond griff eine in Vergessenheit geratene Idee des Astronomen Laplace auf: die Idee eines vollkommenen Geistes („Dämon“), der im Besitz der „Weltformel“ ist: Alle physisch-materiellen Kräfte, deren Beziehungen und Zustände, sowohl der Vergangenheit als auch der Zukunft, sind ihm bekannt.
Du Bois-Reymond zeigte nun, dass es selbst für diesen vollkommenen Geist unbegreiflich ist, weshalb es neben der physisch-materiellen Welt noch das Psychisch-Geistige gibt, und dass selbst eine „Weltformel“ die Verknüpfung des Physischen mit dem Psychischen nicht erklären kann. Daraus schloss er, dass selbst ein unendlicher Fortschritt in der naturwis- senschaftlichen Forschung dieses Problem nicht lösen wird, hier eine prinzipielle Grenze aller Naturwissenschaft vorliegt. Die Rede endet effektvoll mit dem Wort Ignorabimus: Wir werden es nicht wissen.
Der Text ist ca. 25 Seiten lang. Es gibt ihn frei im Internet und in zahlreichen Ausgaben. Am besten ist: Emil
du Bois-Reymond: Vorträge über Philosophie und Gesellschaft (Akademie-Verlag; 1974). Für diejenigen, die den Text nicht kaufen möchten, werde ich ihn als Fotokopie verteilen.
Teilnahmegebühr: 5 Euro je Abend